Knapp ein Jahr ist es her, dass die Randori Society e. V. nach dem unerfreulichen Verlust der gemieteten Räume Bohmte verlassen musste und in Bad Essen / Wittlage eine ehemalige Gaststätte an der Burgstrasse beziehen konnte. Obwohl die Räume deutlich kleiner waren, befand sich der Standort von Anfang an unter guten Vorzeichen, war es doch fast ein „Back to the roots“. Denn im Gebäude direkt gegenüber machte Shidoshi Rene Welz 1990 seine ersten Schritte im Bujinkan Budo. Erfreulicherweise folgten die meisten Schüler aus Bohmte nach Bad Essen, so dass ein kontinuierliches Weitertrainieren auf dem bereits erreichtem hohem Niveau sicher gestellt war. Und auch für den Nachwuchs wurde im Frühjahr das Training für Kinder ab 5. Jahre etabliert, so dass sich der Verein auf einem guten Weg sieht.
Bujinkan Budo, umgangssprachlich auch Ninjutsu, ist eine japanische Kampfkunst, die nicht auf sportliche Wett- oder Zweikämpfe ausgelegt ist, sondern das Augenmerk auf die realistische Kampf- bzw. Verteidigungsfähigkeit des jeweiligen Teilnehmers legt. Es wird mit Schwert (Katana), Ninja To, Stöcken, Messer und improvisierten Waffen als auch waffenlos (Nino Taijutsu) trainiert. Dabei ist das Wichtigste, dass nicht geringe Körpergröße oder Kraft einen Hinderungsgrund darstellt. Es ist geeignet für Menschen in jeder Altersgruppe. Kunoichi (女), wie weibliche Ninja genannt werden, nehmen im Bujinkan die gleichrangige Rolle wie die männlichen Praktizierenden ein, etwas dass das Ninjutsu bereits seit dem 16 Jahrhundert der heutigen Gesellschaft voraus hat. Für Tatiana Riesberg aus Bad Essen hieß das vor 10 Jahren, einen neuen Weg einzuschlagen. Und trotz einiger Rückschläge durchzuhalten.
Erdulden, ausharren, kämpfen sind primäre Eigenschaften der Shinobi, wie Ninja auch genannt werden. Und so stellte die Feierstunde am 17.7.2022 dabei ein besonderes Highlight da. Im Jahr 2012 startete sie zusammen mit dem französischen Freiwilligendienstler Etienne Amedro und Rene Welz Ihren Weg in die japanischen Kampfkünste, damals noch als Trainingsgruppe innerhalb des TV 01 Bohmte. Sie darf mithin als Keimzelle zur Gründung der Randori Society gelten. Deswegen war es ein besonderer Anlass, dass ihre 10-jährige Zugehörigkeit und die Graduierung zum 1 DAN mit einer Zeremonie in richtige Licht gerückt und beim Grillfest gefeiert wurde. Tatiana ist nach Denis Fercho (2017) die zweite DAN Trägerin aus der Randori Society.